Die Meinungen zu E-Drums könnten unterschiedlicher nicht sein. Diskussionen mit Kollegen haben jeweils fast schon Religiöse Züge. Die Abneigungen zu den E-Instrumenten sind teilweise extrem.
Sehen wir die Sache mal etwas differenzierter. E-Drums bieten sowohl im Anfänger als auch im Profi Bereich viele Vorteile, jedoch auch einige Unannehmlichkeiten. Ich versuche in diesem Beitrag aufzuzeigen, warum gerade im Anfänger/Schüler Bereich die E-Drums eine echte Alternative sind.
Was Schlag- und Tasteninstrumente gemeinsam haben
Ziehen wir einen Vergleich mit dem Klavier:
E-Pianos sind im Musikunterricht und für das Üben zu Hause nicht mehr wegzudenken. Sie sind lautlos und können über Kopfhörer oder Lautsprecher gespielt werden. Zudem sind die Instrumente weniger Gross und einfacher zu transportieren.
Auch bei diesen Instrumenten gab es zu Anfang viele kritische Stimmen, welche jedoch mit den Jahren immer mehr verstummten.
Alle diese Eigenschaften lassen sich auch auf die elektronischen Schlagzeuge übertragen.
Welche Vorteile bieten die E-Drums?
Das grösste Plus dieser Schlagzeuge ist zweifelsohne die geringe Grundlautstärke. Mit den E-Drums ist es auch Kindern, welche in Wohnungen und Mehrfamilien Häusern wohnen, möglich zu üben, ohne die Nachbarn auf die Palme zu bringen. Bei einem akustischen Schlagzeug sind Probleme mit den Nachbarn meistens vorprogrammiert.
Die E-Drums benötigen im Gegensatz zu den akustischen Schlagzeugen weniger Platz. Sie sind viel kompakter aufgebaut und können bei Bedarf mit wenigen Handgriffen zusammengestellt werden.
E-Drums sind mittlerweile auch im Preissegment der akustischen Schülerschlagzeuge zu finden. Da lassen sich keine grösseren Unterschiede mehr finden.
Elektronische Instrumente bieten viel Abwechslung, da der Drum-Computer hunderte Sounds besitzt und diese in verschiedensten Varianten kombiniert werden können.
Aktuelle Chart-Hits, welche elektronisch Produziert wurden, können Klanggetreu nachgespielt werden, da über den Drum-Computer viele dieser Sounds abgerufen werden können.
Welche Nachteile bieten die E-Drums:
Durch die Gummi-Pads entsteht beim anschlagen ein "Klick" Geräusch welches, beim spielen mit einem Lautsprecher, dem ausgegeben Ton beigemischt wird.
Der Rebound (Rückprall des Schlägel beim anschlagen der Pads) ist etwas stärker und somit das Spielgefühl nicht ganz vergleichbar mit dem eines akustischen Schlagzeuges.
Die Trommeln und die Cymbals geben, egal wo auf dem Pad sie angespielt werden, den gleichen Ton aus. Beim akustischen Schlagzeug lassen sich Unterschiede hören, je nachdem ob die jeweiligen Instrumente zentral in der Mitte oder eher am Rand angespielt werden.
Meine Erfahrungen als Lehrer mit den E-Drums:
Das Spielgefühl ist gegenüber dem akustischen Schlagzeug nicht 1 zu 1 übertragbar. Jedoch ist dies aus meiner Sicht zu relativieren, da zu Anfangs viele grobmotorische Koordinationsabläufe eingeübt werden. Die filigrane Technik ist da noch ein gutes Stück entfernt.
E-Drums machen den Schülern spass. Die Möglichkeiten mit den Instrumenten sind schier unmöglich. Da gibt es immer wieder etwas neues zu entdecken.
Für meine Schüler ist die Umstellung von akustischen auf elekronische Schlagzeug kein Problem. Das hängt natürlich auch davon ab, wie die Inhalte vom jeweiligen Lehrer vermittelt werden. Aber da sehe ich den Schlagzeuglehrer in der Pflicht möglichen Unannehmlichkeiten vorzubeugen.
Fazit
Ich kann die Anschaffung eines E-Drums bedenkenlos empfehlen. Die Schlagzeuge sind eine super alternative zu den bekannten akustischen Schlagzeugen.
Die E-Drums ermöglichen das Schlagzeugspielen an vielen Orten an denen ein herkömmliches Schlagzeug nicht gespielt werden könnte.